Die vermehrte Nutzung von Akkus in mobilen Geräten und die Elektromobilität wurde erst durch die Lithium-Batterie-Technologie ermöglicht. Aber wie so oft bringen neue Technologien auch neue Risiken und veränderte Einsatzlagen mit sich. Rein statistisch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Einsätze in Verbindung mit Lithium-Batterien jedes Jahr um ein Vielfaches.
Als Ausrüster für Feuerwehren hat sich rescue-tec lange mit geeigneten Einsatzmitteln (Löschmethoden) auseinandergesetzt. Hierzu gehörte der Besuch der vfdb-Tagung 2022 in Würzburg, wo die Thematik in diversen Referaten betrachtet wurde. Auf Messen konnten wir uns die unterschiedlichsten Produkte ansehen und selbstverständlich wurde auch umfangreiche Fachliteratur ausgewertet. Die finale Auswahl fiel dann auf Grund eigener Einsatzerfahrungen.
Löschlanzen, egal ob teilautomatisiert oder zum manuellen Einschlagen, überzeugen uns bisher nicht. Im ersten Fall sind die Anschaffungskosten und der Rüstaufwand sehr hoch und die Anbringung unter Fahrzeugen nur in intaktem Zustand möglich. Bei geplatzten Reifen oder deformierten bzw. umgestürzten Fahrzeugen ist der Einsatz von Automatiklöschlanzen kaum noch durchführbar.
Bei manuellen Lanzen muss mindestens eine Einsatzkraft sehr nahe an, ggf. sogar in, den direkten Gefahrenbereich oder es muss zunächst mit Hohlstrahlrohren soweit abgelöscht werden, um einen Zugang zu schaffen. Hinzu kommt die mechanische Beschädigung der Batterie durch das Einschlagen, was den Brandverlauf auch ungünstig beeinflussen kann. Brandbegrenzungsdecken bzw. -taschen halten wir zum heutigen Zeitpunkt für die universellsten und effektivsten Einsatzmittel.
Warum?
An erster Stelle wäre die sofortige Unterbindung, zumindest aber sehr starke Begrenzung, der Wärmestrahlung zu nennen. Dieser Effekt wirkt sich sofort positiv auf die weiteren Einsatztätigkeiten aus. Einsatzkräfte können ohne Hitzebelastung im näheren Umfeld agieren. Fahrzeuge, Lagerware und Objekte werden ebenfalls vor der Hitzestrahlung geschützt. Jeder Atemschutzgeräteträger kennt diesen Effekt aus dem Innenangriff, wenn er den Rauchverschluss zum Brandraum einsetzt. Nicht nur die Rauchausbreitung wird unterdrückt, sondern auch spürbar die Hitzestrahlung.
Außerdem wird das, für Batteriebrände typische, Spritzen von Brandgut nahezu unterbunden. Was einerseits die Einsatzkräfte schützt und andererseits die Brandausbreitung unterbindet. In Folge kann das Brandobjekt durch anschlagen von Zug- oder Transportmitteln in einen sicheren Bereich verbracht werden oder aber die umliegenden, gefährdeten Gegenstände können zunächst entfernt werden. Während des fachgerechten Abtransports an den ausgewiesenen (End)Lagerplatz kann die Brandbegrenzungsdecke angelegt bleiben.
Eine zusätzliche Kühlung ist parallel möglich.
In Betrieben kann die Brandbegrenzungsdecke vorgehalten und von geschulten Brandschutzhelfern angebracht werden. So kann die Schadensausbreitung bis zum Eintreffen der Feuerwehr enorm reduziert werden. Auch die Rauchausbreitung wird für eine gewisse Zeit unterdrückt, was eine sichere Evakuierung ermöglicht.
Feuer effektiv eindämmen
Kommentar schreiben
Passende Artikel